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Ich habe mir vor vielen Jahren gewünscht, dass ich meinen eigenen Bildband mit einem renommierten Verlag veröffentlichen kann. Dieser Wunsch ist mir dieses Jahr in Erfüllung gegangen.
Ich möchte euch mein erstes Buch vorstellen „Mallorca – Berge, Meer und Mandelblüte“, das kürzlich erschienen ist.
Der Bildband ist wunderschön geworden, vielleicht auch, weil ich meine ganz persönlichen Lieblingsorte auf dieser faszinierenden Insel fotografieren konnte. Die Geschichten dazu möchte ich hier mit euch teilen.
Als im Mai 2023 der Bruckmann-Verlag auf mich zukam, ob ich Interesse hätte, mit ihnen einen neuen Mallorca Bildband herauszubringen, musste ich nicht lange überlegen. Zum einen liebe ich die Insel wegen der atemberaubenden Landschaften, den herrlichen Buchten und hübschen Dörfern, zum anderen war es schon immer mein Traum meinen eignen Bildband zu veröffentlichen. Für den Text konnte der Verlag die erfahrende Autorin Susanne-Lipps-Breda gewinnen. Ein großes Glück, denn Sie kennt die Insel außergewöhnlich gut und hat mir bei der Detailplanung meiner Reisen viele wertvolle Tipps gegeben.
Die Planung für einen Bildband zu fotografieren ist durchaus anders, als ich es bisher gewohnt war, meine Reisen zu planen. Ich war seit 2012 schon mehrmals auf Mallorca. Dabei hatte ich immer auf die bekannten Highlights konzentriert und große Teile der Insel gar nicht besucht. Das Konzept der Bildband-Reihe sieht aber vor, die Insel mit ihren unterschiedlichen Regionen komplett vorzustellen. Nachdem ich mein vorhandenes Mallorca-Portfolio unter diesem Aspekt durchgesehen hatte, musste ich feststellen, dass ich zwar von einigen Zielen schon sehr viele hervorragende Bilder hatte, aber auch, dass mir manche Regionen noch vollständig fehlten. Insbesondere vom Osten und Nordosten der Baleareninsel hatte ich noch kein Fotomaterial.
Im September 2023 war alles Organisatorische zum geplanten Buch geregelt und ich konnte mich an den spannenden Teil der Planung der Reisen für die noch benötigten Fotos machen. Ich habe mich dabei für die Monate Februar und März entschieden. Warum habe ich mich aber ausgerechnet für Winter und Vorfrühling entschieden? Im Monat Februar erblühen die Mandelbäume auf Mallorca, dies ist ein ganz besonderes Natur-Spektakel. Es gibt schätzungsweise über sieben Millionen Mandelbäume auf der Insel, die meisten blühen im Spätwinter. Die zarten, pastellfarbenen Blüten tauchen die Landschaft in ein besonderes Licht. Bilder der Mandelblüte durften auf keinen Fall fehlen in meinem Mallorca-Bildband. Zu diesem Zeitpunkt stand der Untertitel des Bildbandes noch nicht fest.
Die Monate Februar und März sind auf Mallorca Vorsaison. Auch an bekannten Sehenswürdigkeiten geht es noch ruhig und beschaulich zu. Dieser Aspekt ist eine wichtige Voraussetzung für gute Reisefotos. Der dritte und finale Grund, der für die Wintermonate sprach, war der Abgabetermin für alle Bilder im April. Ich musste also hoffen, dass der Wettergott im Winter mir wohl gesonnen sein wird für meine Reisen. Um es vorweg zu nehmen – Ich hatte mehr als Glück mit dem Wetter.
Ich freue mich, euch in diesem Blog die Geschichten hinter meinen Bildern zu erzählen und euch mit auf diese Reise zu nehmen. Starten möchte ich mit 5 meiner Lieblingsplätze auf Mallorca. Diese Auswahl ist mir dabei überaus schwer gefallen. Es gibt so viele wunderschöne Plätze auf Mallorca, die es genauso verdient hätten in die Top 5 zu kommen.
1. Son Marroig
Dieser Platz ist magisch und mein absoluter Lieblingsort auf Mallorca. Als ich im Februar 2012 zum ersten Mal Son Marroig besuchte war ich wie verzaubert von diesem Ort. Spektakulärer hätte man ein Herrenhaus mit Garten kaum inszenieren können. Ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut, liegt es an der Westküste Mallorcas in der Nähe des Ortes Deià und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Küstenlinie und das berühmte Felsentor, Sa Foradada.
Im späten 19. Jahrhundert wurde das Anwesen vom Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich erworben, einem Naturforscher und Mallorcakenner, der das Anwesen in ein Refugium verwandelte. Besonders hervorzuheben ist der weiße Marmorpavillon im italienischen Stil, der ganz vorne an der Klippe thront. Dieser Pavillon ist eines der meistfotografierten Motive der Insel und bietet, vor allem bei Sonnenuntergang, spektakuläre Möglichkeiten zum Fotografieren. Die golden leuchtende Abendsonne, die auf das Meer und die umliegenden Berge trifft, verleiht der Landschaft eine märchenhafte Atmosphäre.
Der zum Herrenhaus gehörende Garten ist gar nicht besonders groß, aber herrlich angelegt mit exotischen Pflanzen, einem Teich und wunderschönen Blick-Perspektiven zum Meer, Herrenhaus und besonders dem weiß leuchtenden Pavillon.
Es lohnt sich auch das kleine Museum im Herrenhaus zu besuchen. Es bietet Einblicke in die Geschichte und das Leben des Erzherzogs auf Mallorca. Außerdem hat man von hier aus eines der besten Motive von Son Marroig: Der Blick durch die Kolonnaden auf dem Balkon hinunter zum Pavillon und über das Meer. Nicht wundern: Die Balkontür ist immer verschlossen. Die bekannten Bilder dieses Motivs sind alle durch die Scheibe entstanden. Die Sonnenreflexe der Glasscheibe kann man später ohne viel Mühe retuschieren.
Praktische Infos:
- Adresse: Ma-10, 07179 Deià
- Beste Jahreszeit: Winter
- Beste Tageszeit: Nachmittags bis Sonnenuntergang
- Parken: Direkt vor dem Herrenhaus gibt viele und günstige Parkplätze
2. Cala Figuera
Ein idyllisches Fischerdorf im Südosten Mallorcas wie aus dem Bilderbuch. Der charmante Ort mit seinen weißen Häusern, rustikalen Fischerbooten und malerischen Bootshäusern bietet unzählige Fotomotive und versprüht authentischen mallorquinischen Charme. Cala Figuera ist angenehm „untouristisch“ und das macht den Ort so für mich besonders anziehend. Die fjordähnliche Bucht schlängelt sich ins Land und wird von steilen Klippen und Pinienwäldern umrahmt, was Cala Figuera eine unverwechselbare Kulisse verleiht. Hier ist zum Glück keinerlei Platz für große Hotels, Restaurants oder Parkplätze. Jedes Haus in der Bucht hat hier seinen eigenen Bootsschuppen.
Besonders fotogen sind die kleinen mallorquinischen Fischerboote, die Llaüts, die sich sanft in der geschützten Bucht wiegen, und die alten Bootsstege, die direkt ins türkisfarbene Wasser führen. Als ich hier an einem Vormittag im Februar ankam, war ich mit den Einheimischen alleine. Die Fischer haben ihre Netze zum Trocknen ausgelegt und ihre Boote repariert. Das einzige Restaurant am Hafen hatte noch geschlossen.
Praktische Infos:
- Adresse: Port de Cala Figuera
- Beste Jahreszeit: Winter, Frühling
- Beste Tageszeit: Ganztags, im Winter kommt die Sonne erst ab ca. 11 in die Bucht
- Parken: Über den Torrent Dets Oms bis zum Hafen runter fahren, an der Seite sind kostenlose Parkplätze
3. Parc Natural de Mondragó
Mallorca ist bekannt für seine atemberaubenden Strände, doch der Parc Natural de Mondragó ist für mich ein ganz besonderes Juwel. Der Park erstreckt sich über etwa 766 Hektar an der Küste zwischen Cala Figuera im Süden und Pontepreto im Norden. Dieses geschützte Naturgebiet, vereint türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände und eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna. Wegen seines Schutzstatus gibt es auch keine unschönen Auswüchse von Massentourismus.
Eine kurze aber wunderschöne Wanderung von der Caló des Borgit über die Cala Mondragó zur S’Amarador und zurück kann ich besonders empfehlen, um einen guten Überblick zu bekommen. Die Buchten und Strände sind malerisch eingerahmt von Pinienwäldern und schroffen Klippen. Der Weg ist gut ausgebaut und schlängelt sich immer am Wasser entlang um die Buchten. Die Ausblicke auf die Küste und das klare Wasser sind herrlich. Besonders schön ist der Besuch wenn Ostwind weht und der Wind die Wellen in die engen Buchten treibt.
Praktische Infos:
- Adresse: 07691 Cala Mondragó, Balearen, Spanien
- Beste Jahreszeit: Winter
- Beste Tageszeit: Ganztags
- Parken: östlich der Caló des Borgit liegt eine kleine Feriensiedlung. Zur Nebensaison ist hier nichts los und man kann kostenlos an der Straße parken: Carrer de la Barca Trencada, 2-8, 07691 Santanyí, Illes Balears, Spanien. Ein kurzer Fußweg führt zur Caló des Borgit.
4. Valldemossa
Im Herzen der Serra de Tramuntana liegt das charmante Bergdorf Valldemossa, unbestreitbar eines der lohnendsten Ziele auf Mallorca. Schon die Lage ist atemberaubend: Auf einem Hügel thronend und umgeben von Terrassen ziehen sich die alten Steinhäuser und Gärten den steilen Hang entlang. Das Dorf mit seinen engen, kopfsteingepflasterten Gassen, von Blumen geschmückten Häusern und einer reichen Geschichte wird in vielen Reiseführern als das schönste Dorf Mallorcas bezeichnet. Ein Geheimtipp ist Valldemossa schon lange nicht mehr und auch zur Nebensaison ist man hier selten allein. Trotzdem lohnt es sich sehr hierher zu kommen. Valldemossa ist für mich ein Ort, der die Seele berührt und auf den ich mich jedes Mal freue.
Der schönste Blick auf den Ort bietet sich von der Strasse MA-1110 südöstlich des Ortes. Der Punkt ist bei Google Maps als Mirador de Valldemossa ausgewiesen und als „Dauerhaft geschlossen“ markiert. Davon solltet ihr auch aber nicht irritieren lassen. Es gibt dort ohnehin keinerlei Parkmöglichkeiten. Am besten ihr lauft das kurze Stück zu Fuß vom Ort runter. An der Straße kann man gefahrlos laufen, da es einen breiten Bürgersteig gibt.
Ein Highlight von Valldemossa ist das beeindruckende Kartäuserkloster La Cartuja, das einst den Komponisten Frédéric Chopin und die Schriftstellerin George Sand beherbergte. Die Architektur und die atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Täler und Berge bieten unzählige Möglichkeiten für einzigartige Aufnahmen.
Beim Spaziergang durch die alten Gassen gibt es auch noch etwas Besonderes zu entdecken: Valldemossa ist die Geburtsstadt von Catalina Thomás, der berühmten Heiligen Mallorcas. An vielen Häusern sind hübsch gestaltete Kacheln angebracht, die das Leben der Heiligen, die hier besonders verehrt wird, abbilden.
In der Unmittelbaren Umgebung gibt es weitere fotografisch sehr lohnende Ziele zu entdecken: Das Herrenhaus Son Marroig und das hübsche Bergdorf Deià, beide Orte liegen an der Traumstraße MA-10, die sich durch die Serra da Tramuntana schlängelt und immer wieder großartige Ausblicke auf das Meer und die schroffen Berge bietet.
Praktische Infos:
- Adresse: 07170 Valldemossa, Illes Balears, Spanien
- Beste Jahreszeit: Winter
- Beste Tageszeit: Ganztags
- Parken: Avinguda Arxiduc Lluís Salvador, 21
5. Cap Formentor
Die Anfahrt macht es spannend. Vom nördlichsten Ort Mallorcas Port de Pollence sind es laut Routenplaner nur 35 Minuten Fahrzeit bis zum Leuchtturm am äußersten Ende des Cap Formentor. Diese aber haben es in sich. Die schmale Straße windet sich in immer enger werdenenden Serpentinen durch die wilde, karge Küstenlandschaft. Den ersten Aussichtspunkt an der Strasse, den Mirador de Es Colomer, solltet ihr nicht verpassen. Der Ort ist beliebt und auch im Winter sind die wenigen Parkplätze oft besetzt. Aber es lohnt sich: Der Blick aus schwindelnder Höhe reicht über die ganze Formentur-Halbinsel. Ich empfehle euch die Tour am späteren Nachmittag zu machen, dann ist die Küstenlinie von der tiefstehenden Sonne seitlich beschienen und das Licht zeichnet in den Fels schöne Konturen. Fahrt aber nicht zu spät vor dem Sonnenuntergang los: Man kommt nicht besonders schnell voran auf der schmalen Straße. Die Route ist beliebt bei Radfahrern und überholen ist hier bei den vielen Kurven kaum möglich.
Hinter jeder weiteren Kurve fragt man sich, wann nun der Leuchtturm ins Blickfeld kommt. Leider gibt es nur sehr wenige Parkbuchten an der Straße, wo man anhalten kann, um die großartige Aussicht zu genießen und zu fotografieren. An einem meiner Lieblings-Fotospots fahre ich regelmäßig erst einmal vorbei und muss dann wenden, weil die Mini-Haltebucht an der Strasse, die nur Platz für ein Auto bietet, nicht ausgeschildert und kaum zu erkennen ist. Von hier aus könnt ihr nach Norden ein paar Minuten dem steinigen Pfad folgen und dann öffnet sich dieser wunderschöne Blick zum Leuchtturm.
Die letzten Kurven bis zum Leuchtturm sind dann ein einziger Genuss. Die Szenerie ist spektakulär. Karge Karstlandschaft mit spärlicher wüstenartiger Vegetation, links und rechts flankiert vom blauen Meer – und ganz vorne leuchtet weiß der Far de Formentor.
Am Leuchtturm gibt es nur eine Handvoll Parkplätze. Selbst im Winter sollte man nicht tagsüber kommen, denn dann sind diese immer belegt. Ich hatte bisher spätnachmittags immer Glück einen zu ergattern. Die Strasse zum Cap wird jedes Jahr während der Sommermonate (Juni – September) sogar komplett für den privaten Autoverkehr gesperrt. Die Sperrung erfolgt, um den starken Verkehr und das hohe Besucheraufkommen in den Sommermonaten zu bewältigen. Cap Formentor ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Mallorcas, und der enge, kurvenreiche Weg wurde durch die hohen Besucherzahlen oft überlastet. Besucher können in diesen Monaten stattdessen Shuttlebusse nutzen, die regelmäßig zwischen dem nahegelegenen Parkplatz und dem Leuchtturm am Cap verkehren.
Ich bleibe gerne bis zum Sonnenuntergang am Leuchtturm und genieße das schöne milde Licht und die zunehmende Stille dieses wunderschönen Ortes.
Praktische Infos:
- Adresse: Far de Formentor
- Beste Jahreszeit: Winter
- Beste Tageszeit: Nachmittags bis Sonnenuntergang
- Parken: am Leuchtturm gibt es nur eine Handvoll Parkplätze, ansonsten gibt es weit und breit keine Parkmöglichkeiten. Auf der Straße zu Fuß zu laufen, würde ich auf keinen Fall empfehlen. Viel zu gefährlich bei der engen Straße.
Der Bildband “Mallorca – Berge, Meer und Mandelblüte” ist am 04. Oktober 2024 erschienen. In meinem Herzen bin ich voller Freude, dass dieser Bildband so wunderbar geworden ist und nun den Weg zu euch und zu vielen anderen Lesern findet. Die Textautorin Susanne und ich sind besonders dankbar, dass wir mit dem Verlag so ein schönes Buch erschaffen konnten.
In meinem nächsten Beitrag hier möchte ich euch die schönste Zeit auf Mallorca zeigen: Die Mandelblüte.
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In der Serie „Lieblingsbilder“ möchte ich euch meine schönsten Fotos vorstellen, mit denen ich auch oft emotionale Momente verbinde. Ich lade sie zu kurzen visuellen Reisen in die Nähe und in die Ferne ein. Ich möchte euch etwas über die Orte berichten und auch wie die Fotos entstanden sind- mit praktischen Tipps zur besten Aufnahmezeit und Fototechnik.
Fast jeder hat bestimmte „Bilder im Kopf“, wenn er an Schweden denkt. Für mich waren es auch immer die roten „Schwedenhäuser“. Als Schwedenhaus bezeichnet man Holzhäuser, die typischerweise in auffälligen Farben, insbesondere in Falun-Rot oder Gutsherren-Gelb gestrichen sind. Die Tür- und Fensterrahmen sind weiß gestrichen. Warum aber genau dieses Rot? Das hat historische Gründe: Aus einem Abfallprodukt des Kupferbergbaus wurde das Pigment Falun-Rot gewonnen. Ab dem 16. Jahrhundert wurde es für den Außenanstrich der Holzhäuser genutzt. Die Farbe erinnerte Backsteinbauten im damals wohlhabenderen Mitteleuropa. Häuser aus Backsteinen konnten sich früher in Schweden nur sehr reiche Leute leisten. Der Farbanstrich sollte die Holzhäuser optisch aufwerten.
Holzhäuser sind grundsätzlich pflegeintensiv. Nach ca. 5-7 Jahren ist ein neuer Anstrich fällig. Die besondere chemische Zusammensetzung der Falun-Rot-Farbe lässt sich sowohl auf unbehandeltem wie auch auf schon verwittertem Holz auftragen. Andere Farben und Lasuren werden von verwittertem Holz stark aufgesogen, weshalb man öfter nachstreichen musste. Mit Falun-Rot zu streichen sparte also auf Dauer Kosten bei der Renovierung.
Die farbenfrohen Holzhäuser erfreuen sich auch heute noch in Schweden ungebrochener Beliebtheit auch bei Neubauten. Ich freue mich immer, wenn sich solche Traditionen erhalten. Sie machen schließlich die große Vielfalt Europas aus, die wir alle mögen.
Wie ist das Bild entstanden?
Als die die Reise nach Mittelschweden (Stockholm und die Schäreninseln) vorbereitete und nach einer Unterkunft recherchierte stieß ich auf dieses kleine idyllische Schwedenhaus, das man mieten konnte! Das begeisterte mich sofort. Da das Haus zwar etwas abgelegen auf dem Land aber auch guter Entfernung zu Stockholm, Schloss Drottingholm und den Schären lag, wurde es zum Stützpunkt für meine Frau und mich auf unserer Schweden-Reise. Ich fand es ausgesprochen inspirierend „im Motiv“ zu wohnen. Das hatte natürlich auch die praktischen Vorteile, dass ich das hübsche kleine Haus in der idyllischen Frühsommerlandschaft zu jeder Tageszeit optimal fotografieren konnte.
Das Bild entstand am Vormittag eines schönen Sommertages mit blauem Himmel und weißen Wolken. Ich wollte die idyllische Atmosphäre einfangen. Für das Bild platzierte ich das Haus am linken Bildrand, so dass genug Platz für Bäume am Haus und die schöne ländliche Umgebung blieb. Die Haustür steht einladend offen, die kleine Sitzgruppe davor wartet nur darauf, dass man seinen Morgen-Kaffee oder Tee hier genießt. So wirkt das Bild auch ohne Menschen „lebendig“. Das war mir hier wichtig.
Technisch stellt das Bild keine besonderen Herausforderungen dar, die Aufgabe war es das Motiv zu entdecken. Mein Fotografen-Tipp bei diesem Bild lautet: Im Motiv wohnen. Das geht auch hervorragend in historischen Dörfern, Altstädten oder in Nationalparks.
Das Bild gefiel übrigens nicht nur mir. Es wurde das Cover des 2019er Harenberg-Sehnsuchtkalenders Schweden. So wanderte die kleine Bullerbü-Idylle als Botschafter Schwedens in viele Haushalte.
Weitere Bilder dieser Serie:
Technische Daten:
Blende: 10,0
Verschlusszeit: 1/50 sek.
Kamera: Canon EOS 5D Mark II
Objektiv: Tamron Weitwinkelobjektiv 24-70 (bei 24 mm)
Datum: 13.06.
Uhrzeit: 13:40 Uhr
Koordinaten:
Adresse: Jädravägen, Bro, Provinz Stockholms Iän, Schweden
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In der Serie „Lieblingsbilder“ möchte ich euch meine schönsten Fotos vorstellen, mit denen ich auch oft emotionale Momente verbinde. Ich lade sie zu kurzen visuellen Reisen in die Nähe und in die Ferne ein. Ich möchte euch etwas über die Orte berichten und auch wie die Fotos entstanden sind- mit praktischen Tipps zur besten Aufnahmezeit und Fototechnik.
Die schottischen Lowlands werden – wie ich finde zu Unrecht – bei vielen Schottland-Reisen links liegen gelassen. Schottland besteht aber aus mehr als Edinburgh und den Highlands. Bei meiner ausgedehnten Schottland-Reise im Frühjahr 2019 habe ich deshalb bewusst die Borders und die Lowlands mit eingeplant. Abseits der – selbst in Schottland – schon etwas ausgetretenen Pfade der (Natur-) Sehenswürdigkeiten lässt sich so mancher Schatz entdecken. Bei der Planung der exakten Reiseroute nutze ich auch immer Goolge Maps, um interessante Orte zu entdecken, die nicht im Reiseführer stehen. Den Namen „Loop of Fintry“ fand ich interessant. Er bedeutet übersetzt „Schleife von Fintry“. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass es hier einen nicht besonders bekannten, aber sehr schönen Wasserfall gibt.
Der Endrick River schlängelt sich durch das landschaftlich reizvolle Nirgendwo zwischen den Campsie Fells und den Fintry Hills und stürzt unerwartet mit einer Fallhöhe ca. 30 m in eine seitlich gelegene Schlucht. Ich finde es ist einer der spektakulärsten Wasserfälle in den schottischen Lowlands und es ist ein Rätsel, warum er nicht besser bekannt ist. Vielleicht liegt es daran, dass das flussaufwärts gelegene Carron Valley Reservoir einen Großteil des Einzugsgebiets des Flusses blockiert und der Fluss Endrick somit nicht zuverlässig gleich viel Wasser führt. Ich wollte ihn auf jeden Fall besuchen und es hat sich sehr gelohnt.
Wie ist aber nun dieses märchenhaft aussehende Bild entstanden?
Der einzige Anhaltspunkt, um den Wasserfall zu finden, sind GPS-Koordinaten. An der Landstraße B818 von Denny nach Killearn steht kein Schild und es gibt auch nur seitlich ein paar unscheinbar ausgefahrende Seitenränder, wo man parken kann. Nach etwas Suche im Gelände, fand ich auch den Durchgang im Zaun und einen kleinen Holzwegweiser, der den Weg zum Wasserfall wies. Ich war also richtig. Nach 15 Minuten über einen einfach zu gehenden Pfad ist man vor Ort. Ein wirklich wunderschöner Platz. Es ist vollkommen still, bis auf das zwitschern Vögel und das Rauschen des Wassers das langsam näherkommt, wenn man sich dem Wasserfall nähert.
Bei Wasserfällen nutzte ich gerne eine lange Belichtungszeit, um einen weichen Effekt beim Wasser zu erzielen. Ich finde das gibt dem Wasser eine gewisse „Eleganz“. Mit Belichtungszeiten von 2 bis 5 Sekunden habe ich oft schöne Ergebnisse erzielt. Es kommt immer auch auf die Dynamik des Wassers und die Fließgeschwindigkeit an. Bei so langen Belichtungszeiten ist natürlich ein Stativ ein absolutes Muss. Ich habe für Wanderungen ein sehr gutes leichtes Reisestativ. Es lässt sich auf 35 cm zusammenklappen und passt in jeden Rucksack.
Bei bedecktem Himmel oder im Wald sind lange Belichtungszeiten einfach zu erreichen, weil ohnehin wenig Licht zur Verfügung steht. Hier aber liegt der Wasserfall unter freiem Himmel an einem strahlend sonnigen Mai-Tag. Hier ist einfach viel zu viel Licht da, um eine notwendig lange Belichtungszeit einzustellen, selbst wenn man Blende 22 wählt. Abhilfe schafft das Set von Neutraldichtefiltern (ND Filter), das ich immer dabei habe. Ich hatte viel Zeit und probierte die verschiedenen Filter aus. Der „Nachteil“ von sehr dichten Filtern (ND 1000) liegt darin, dass man im Sucher nur noch ein schwarzes Bild sieht. Der 1000er-Filter macht das Bild 10 Blendenstufen dunkler. Es ist also notwendig, vor dem Aufschrauben des Filters den Bildausschnitt zu wählen und die Entfernung einzustellen. Die Belichtungsmessung funktioniert bei den weniger dichten ND-Filtern noch recht zuverlässig, bei dem ND 1000 muss man mehr ausprobieren. Mit dem ND 64 habe ich für mich in diesem Fall die besten Ergebnisse erzielt. Ich habe auch ein Bild ohne ND-Filter gemacht. Ihr seht es weiter unten. Hier wiederum sind dann sehr kurze Belichtungszeiten (mindestens 1/1000 sek) von Vorteil, da man die einzelnen Wassertropfen sozusagen „einfrieren“ kann. Welches Bild gefällt euch besser? Anschließend bin ich noch ein wenig flussaufwärts gewandert. Der Fluss ist oberhalb ganz ruhig und plätschert zwischen grünen Wiesen. Sehr idyllisch.
Weitere Bilder dieser Serie:
Technische Daten:
Blende: 16,0
Verschlusszeit: 5 sek.
ND-Filter 64
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Tamron Weitwinkelobjektiv 24-70 (bei 24 mm)
Datum: 24.05.
Uhrzeit: 15:30 Uhr
Koordinaten:
Adresse: Loop of Fintry, Stirling, Schottland
Koordinaten: 56.04990°N 4.14981°W
Google+ Code: 2VX2+Q2 Gonachan Cottage, Glasgow, Vereinigtes Königreich
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In der Serie „Lieblingsbilder“ möchte ich euch meine schönsten Fotos vorstellen, mit denen ich auch oft emotionale Momente verbinde. Ich lade sie zu kurzen visuellen Reisen in die Nähe und in die Ferne ein. Ich möchte euch etwas über die Orte berichten und auch wie die Fotos entstanden sind- mit praktischen Tipps zur besten Aufnahmezeit und Fototechnik.
Der Taunus ist meine Heimat, in der ich mich sehr wohlfühle und auch zu allen Jahreszeiten mit der Kamera viel unterwegs bin. Das Mittelgebirge nördlich des belebten Rhein-Main-Gebietes mit den Städten Wiesbaden und Frankfurt ist geprägt von waldreichen Gebieten mit kleineren Dörfern. Typisch für diese hessische Region sind die Streuobstwiesen, so genannt, weil hochstämmige Obstbäume „verstreut“ auf den Wiesen und Weiden um die Dörfer stehen. Diese traditionelle Form des Obstanbaus sieht nicht nur sehr idyllisch aus, sondern ist auch für den Artenreichtum von zahlreichen Vögeln, Insekten und Kleinsäugern von hoher Bedeutung. Zum Glück hat man dies auch in meinem (Wahl-)Heimatdorf Engenhahn schon seit Jahren erkannt und versucht die sehr schönen ausgedehnten Streuobstwiesen um das Dorf durch extensive Schafbeweidung und gezielte Aussaht von Wildblumen zu erhalten und zu fördern. Ich liebe diesen Ort.
Wie ist aber nun dieses märchenhaft aussehende Bild entstanden?
Der Frühling kommt oft mit etwas Verspätung in den Taunus. Aber Ende April erstrahlen dann doch auch hier die Birken, Pappeln und Obstbäume in frischen, saftigen, hellen Grüntönen. Am 30. April vor einigen Jahren war ich morgens um 7:00 auf dem Weg zu einem Termin, ganz, ohne ans Fotografieren zu denken. Überrascht bemerkte ich, wie plötzlich ein heftiger Schneeschauer einsetzte. Das ist auch hier auf 470 Höhenmetern für Ende April schon sehr bemerkenswert. In der Hoffnung auf ein einige spannende Motive drehte ich schnell um, holte meine Kamera und fuhr zu meinem Lieblingsplatz am Waldrand mit Blick zum Feldberg und auf die Wiesenlichtung. Der Schneeschauer hatte innerhalb weniger Minuten die ganze grüne Frühlingslandschaft in ein weißes Schneekleid eingehüllt. Die durchschimmernden grünen Blättchen ließen die Bäume leicht gelblich erscheinen. So etwas hatte ich hier noch nie gesehen. So schnell wie er kam, war der Schneeschauer auch schon vorbei und die Morgensonne brach durch. Ein wahrhaft magischer Moment.
Ich war mit meinem Weitwinkelobjektiv bereit und fotografierte voller Begeisterung über dieses wunderschöne Naturschauspiel. Das Weitwinkel war hier die beste Wahl, um möglichst viele Aspekte dieser Landschaft einzufangen. Ich wählte eine kleine Blende 10 für große Schärfe von vorne bis hinten. Ich wollte die Szene unbedingt im Gegenlicht fotografieren, da die leicht verschneiten Bäume mit ihren zartgrünen Blättern dann besonders magisch leuchteten. Das war eine kleine Herausforderung, weil die Sonne ständig zwischen den sehr schnell ziehenden Wolken durchbrach und schon zu stark blendete. Aus diesem Grund wählte ich den Standort so, dass die Äste des einen Baumes das Sonnenlicht ausreichend dämpften. Nachdem ich das wichtigste Bild hatte, blieb ich noch eine ganze Weile, um andere Standorte auszuprobieren und diesen Moment zu genießen. Nach einer halben Stunde war vom ganzen winterlichen Spuk nichts mehr zu sehen und die Frühlingssonne hatte den Schnee schnell wieder getaut. Diese flüchtigen wunderschönen Momente der Natur festzuhalten und zu teilen – dafür bin ich Fotograf geworden.
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Weitere Bilder dieser Serie:
Technische Daten:
Blende: 10,0
Verschlusszeit: 1/160
Kamera: Canon EOS 5D Mark IV
Objektiv: Tamron Weitwinkelobjektiv 24-70 (bei 24 mm)
Datum: 30.04.
Uhrzeit: 07:35 Uhr
Koordinaten:
Adresse: Wanderparkplatz Sauwasen, 65527 Niedernhausen, Deutschland
Koordinaten: 50°10’03.1″N 8°14’46.2″E
Google+ Code: 568V+MX Taunusstein
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Geht es Ihnen auch so. Nach dem langen Winter sehnen wir den Frühling herbei und können es gar nicht erwarten, die ersten Frühlingboten zu sehen. Hier sind sie: Für den Waldbilder-Shop “Alles Grün” habe ich für Sie die schönsten Naturbilder und Designs zusammengestellt – natürlich alle in Grün.
Die Hoffnung ist Grün? Genau. Grün ist auch die Farbe der Pflanzen, fast alles was wächst und gedeiht ist grün. Mit Grün verbinden wir somit vor allem Frühling, Natur und Wachstum. Grün steht traditionell aber auch für Heilung, Regeneration und Gleichgewicht. Psychologisch gesehen beruhigen uns grüne Farbtöne und wirken auf uns harmonisch und ausgleichend. Nach der fernöstlichen Feng-Shui-Lehre ist Grün die Anti-Stress-Farbe.

Frische Buchenblätter im Frühling (als Wandbild erhältlich)
Das helle Grün der ausgedehnten Taunus-Buchenwälder im Frühling ist jedes Jahr einfach wunderschön. Ich freue mich schon jetzt auf die Tage Anfang April, wenn die Bäume wieder in ihrer leuchtend hellgrünen Farbe erstrahlen. Es wirkt fast als hätten sie sich abgesprochen nach Monaten der Winterruhe quasi über Nacht gemeinsam den Frühling zu starten. Alles ist so gesund, frisch und stotzt vor Wachstumsfreude. Haben Sie sich die jungen Buchenblätter mal genau angesehen? Sie haben ganz zarte Härchen am Blattrand, die in der Sonne glitzern.

Panorama Buchenwald im Frühling bei Engenhahn im Taunus (als Wandbild erhältlich)

Weg durch den Frühlingswald im Taunus (als Wandbild erhältlich)
Was würden uns Bäume sagen, wenn Sie sprechen könnten? Diese Frage hat sich meine Frau Enikö gestellt und diese schönen Collagen als Serie “Die Weisheit der Bäume” gestaltet. Der Ginko ist der einzige Baum seiner Gattung auf der Welt. Er ist weder Nadel- noch Laubbaum. Bestimmt würde er uns daran erinnern, dass auch wir – jeder von uns – einzigartige Geschöpfe sind.

Du bist einzigartig auf dieser Welt – Collage mit Blättern des Ginko (als Wandbild erhältlich)

Lebe im hier und jetzt, du wirst beschenkt vom Leben – Collage mit Blättern der Hänge-Birke (als Wandbild erhältlich)

Collage mit Blättern der Rosskastanie (als Wandbild erhältlich)
Die richtige Wahl bei der Farbgestaltung für die heimische Dekoration ist ein essenzieller Faktor, damit Sie sich zuhause richtig wohl fühlen. Hellgrüne Farbtöne eignen sich so z. B. hervorragend für das Arbeitszimmer, da sie die Ausgeglichenheit während der Arbeitszeit fördern, aber gleichzeitig eine anregende Wirkung haben. Für das Wohnzimmer sind etwas dunklere Grüntöne ideal, da diese ruhiger und weniger aufregend wirken.

Green 04 – Grünes Blatt mit Schriftzug Green (als Wandbild erhältlich)

Green 03 – Grünes Blatt mit Schriftzug Green (als Wandbild erhältlich)

Green 02 – Grünes Blatt mit Schriftzug Green (als Wandbild erhältlich)
Faszinierend finde ich immer wieder welche Formenvielfalt, die Natur hervorbringt. Schwung und Harmonie strahlen diese Pflanzen aus – und dabei ist nichts Selbstzweck. Jeder Bauplan der Natur hat ein ausgereiftes Ziel, welches der Pflanze beim Überleben hilft. Sei es, Wasser optimal zu sammeln und zu verteilen oder sich mit Stacheln gegen Fressfeinde zu schützen. Manche Formen sorgen für besondere Stabilität, andere für Winddurchlässigkeit und Flexibilität. Sehen Sie sich doch einmal die Pflanzen genau an und entdecken das Konzept hinter jeder Form.

Hauswurz-Gewächs im Garten von St. Michael`s Mount, Cornwall, England (als Wandbild erhältlich)

Palmenblatt im Garten La Mortella in Forio, Insel Ischia, Italien (als Wandbild erhältlich)

Blätter der Agave im Garten La Mortella auf Ischia, Italien (als Wandbild erhältlich)

Grüne Agave im Garten La Mortella in Forio, Ischia, Italien (als Wandbild erhältlich)
Große, alte Bäume sind immer eine Augenweide. Sie strahlen so viel Kraft und Würde aus, wie diese mächtige Robinie im Park von Castle Combe Manor House in Wiltshire, England. Und natürlich auch ist hier wieder alles Grün.

Robinie im Park von Castle Combe Manor House, Wiltshire, England (als Wandbild erhältlich)
Lassen Sie sich inspirieren und bringen Sie den Frühling in ihre vier Wände. Hier geht’s zum Wandbilder-Shop “Alles Grün”.