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„Auf in den Süden“ habe ich die neue Rubrik meines Wandbilder-Shops getauft.
Es hat mir großen Spaß gemacht die schönsten Bilder von meinen Reisen in den Mittelmeerraum zusammenzustellen. Natürlich habe ich dabei auch Fernweh bekommen und Lust wieder dorthin zu reisen. Zum Glück können wir dies auch wieder tun.
Bis dabei träumen wir uns in den Süden. Lassen Sie uns kurz zusammen träumen! Wie sieht ihr Sehnsuchtsort im Süden aus? Schließen Sie für eine halbe Minute die Augen. Welche Bilder, Gerüche, Erinnerungen kommen zu Ihnen?
So sieht mein „Arkadien“ (Der Traum vom irdischen Paradies) aus: Die Häuser sind weiß und in warmen, hellen Farben gestrichen, die Eingänge umrankt von Bougainvillea und wildem Wein. Die Grillen zirpen und es duftet nach Lavendel und Rosen. Von der Steilküste blicke ich auf ein azurblaues Meer, das in der Sonne glitzert.
Also jetzt gleich die Koffer packen und im Sommer wieder ans Mittelmeer fahren? Ist das problemlos möglich oder noch zu riskant? Sollen wir nicht besser noch ein paar Monate warten? Die Frage bewegt mich momentan wahrscheinlich genauso wie Sie. Ich tendiere dazu noch abzuwarten.
Ganz unabhängig von der aktuellen Situation gefallen mir als Fotograf die Mittelmeerländer Frankreich, Italien, oder Spanien ohnehin am besten in den Jahreszeiten Herbst, Winter und Frühling. Die Orte sind dann viel ruhiger, die Temperaturen angenehmer, das Licht ist klarer und die Farben strahlender.
Aus eigener Erfahrung kann meine Reiseziele aus Auf in den Süden in diesen Jahreszeiten empfehlen und möchte diese näher vorstellen:
- Capri im Früh-Herbst (September / Oktober)
- Mallorca im Januar oder Februar
- Provence im Mai
Die Serie beginne ich heute mit der kleinen italienischen Insel Capri.
Mondän – mit diesem Wort lässt sich das Lebensgefühl auf Mittelmeerinseln im azurblauen Golf von Neapel am besten in einem Wort zusammenfassen. Künstler und Schriftsteller entdeckten die Schönheit der italienischen Inseln schon Anfang des 20. Jahrhunderts, Filmstars und der internationale Jet-Set folgten Ihnen in den 1950er Jahren und begründeten den Ruf von Capri als edles Traumziel.
Ich muss zugeben, ich war vor der Reise nach Capri etwas skeptisch. Manche Orte, die einst als Sehnsuchtsziele galten, sind mittlerweile vom Massentourismus überrollt worden und haben sich kaum noch etwas von ihrem früheren Charme bewahren können.
Nicht so Capri – die Insel ist auch heute noch einfach wunderschön! Capri ist ein kleiner Felsen im azurblauen Meer. Die Küste ist überall steil und felsig, dadurch gibt es praktisch fast keine Stellen für Badeurlaub. Natürlich lebt die Insel vom Tourismus, aber im Herbst ist es schon ziemlich ruhig und wenn am späten Nachmittag die Tagestouristen zurück nach Neapel gefahren sind, hat man die Insel mit den Einheimischen und wenigen Übernachtungsgästen für sich.
Capri ist wirklich klein. Die Insel ist gerade einmal 10 km² groß und nur 14.000 Einwohner. Autos dürfen nicht mit auf die Insel gebracht werden – was für eine großartige Regel. Man braucht sie auch nicht. Es gibt nur zwei Orte auf der Insel: Capri Stadt und Anacapri. Beide Orten lassen sich bequem zu Fuß erkunden. Die Straßen sind auch oft so eng und kurvig, dass Autofahren überhaupt keinen Spaß machen würde. Zwischen Anacapri und Capri und zu entlegenen Plätzen verkehren kleine öffentliche Busse.
Ich empfehle 2 bis 4 Übernachtungen auf der Insel. Es gibt viel Lohnendes zu entdecken:
Wir beginnen unseren Rundgang in Anacapri, dem westlichen der beiden Orte. Ein großartiger Ort sich mit dem Gefühl der Insel vertraut zu machen ist die Villa San Michele. Es ist das Haus des schwedischen Arztes und Schriftstellers Axel Munthe aus dem späten 19. Jahrhundert. Ein wunderschöner Garten umgibt die Villa. Von den Kolonnaden ergeben sich atemberaubende Ausblicke auf das blaue Meer des Golf von Neapel. Früh aufstehen lohnt sich hier! Mit ein bisschen Glück hat man die Chance um 09:00 Uhr, wenn die Villa öffnet, die erste halbe Stunde Villa und Garten nahezu ungestört erkunden zu können.
In der Altstadt von Anacapri lohnt besonders die schöne barocke Kirche San Michele einen Besuch. Der Fußboden ist ein einziges Kunstwerk aus bemalten Majolika-Fliesen. Der Fussboden ist so empfindlich und wertvoll, dass er nicht betreten werden darf. Eine Wendeltreppe führt auf die Orgelempore, von der man einen schönen Überblick hat.
Der Monte Solaro ist mit 589 m der höchste Berg der Insel. Mit einem herrlich altmodischen 60er Jahre-Sessellift fährt man von der Piazza Vittoria hoch. Von hier bietet sich eine wirklich spektakuläre Aussicht auf die Insel, auf den Golf von Neapel und Salerno bis nach Ischia. Auf der Aussichtsterrasse deutet die majestätische Tiberus-Statue in Richtung Meer. Faszinierend ist auch der Blick auf die Faragloni-Felsengruppe.
Wer es in Anacapri ganz ruhig mag, wandert an der Westküste den ca. 5 km langen Küstenweg „Pfad der kleinen Festungen“. Der Pfad beginnt beim Punta Carena und schlängelt sich an der Westküste der Insel entlang und endet an der Blauen Grotte. Von hier aus fährt man per Linienbus zurück ins Zentrum von Anacapri. Ein ruhiger, schöner Platz, um den Sonnenuntergang zu genießen.
Die Blaue Grotte selbst habe ich mir gespart. Das war mir dann doch etwas zu touristisch durchorganisiert und fotografisch uninteressant. Am Punta Carena e Faro in einer pittoresken Bucht steht der große, rote Leuchtturm inmitten einer urtypischen Mittelmeer-Landschaft.
Die Lage von Capri Stadt auf einem Bergrücken könnte kaum hübscher sein. Um den Kern der Piazzetta gruppieren sich einladende, aber hochpreisige Cafés und Restaurants.
Das Schöne an Capri ist, dass man auf bequemen Wegen durch den Ort zu den schönsten Aussichtspunkten spazieren kann. Alles ist nicht weit entfernt. Einer meiner Lieblingsplätze mit Blick auf das azurblaue Meer und die Steilküste ist der Belvedere Tragara. Unten in der Bucht ankern Segelboote und teure Yachten.
Weiter führt der Weg an der Ostküste entlang zur eindrucksvollen Naturbrücke Arco Naturale. Unten am Meer liegt unübersehbar rot leuchtend die Villa Malaparte. Allein der Blick auf dieses ungewöhnliche Gebäude mit seiner spektakulären Freitreppe zur Dachterrasse lohnt diesen Spaziergang.
Der Blick vom Belvedere Punta Cannone auf die berühmten Faraglioni Felsen ist besonders abends kurz vor Sonnenuntergang überwältigend. Rot von der Abendsonne leuchten dann die über 100 m hohen Felsen im blauen Meer.
Von hier hat man auch einen interessanten Blick tief die Küste hinab auf die Via Krupp. Der Name klingt ungewöhnlich für Italien. Die Idee zum Bau dieses außergewöhnlichen Fußweges zum Marina Piccola stammt von dem deutschen Stahlindustriellen Krupp.
Mich hat Capri wirklich sehr fasziniert. Haben Sie auch Lust bekommen, wieder in den Süden zu reisen? Sie brauchen noch ein paar Anregungen oder ein neues schönes Bild für ihr zuhause? Dann schauen Sie doch mal vorbei in meinem Wandbilder Shop „Auf in den Süden“!
Zur Steigerung der Vorfreude kann auch den Kalender Sehnsuchtsinseln Capri und Ischia empfehlen.